Alle Artikel in: 2. Keynes, Weber und Braudel über die endlose Kapitalbewegung

(19) Das Wachstum und John Maynard Keynes

2. Keynes, Weber und Braudel über die endlose Kapitalbewegung / Zweiter Teil – Die historische Besonderheit des Kapitals im Allgemeinen

1 Die Befassung mit Keynes an dieser Stelle ist schon deshalb geboten, weil sie etwas beiträgt zum Thema der letzten Notiz, dem Wachstumsfetischismus. Es soll aber vor allem gefragt werden, wie sich die Kapitalbegriffe von Keynes und Marx zueinander verhalten. In der folgenden Notiz werde ich diese Betrachtung noch fortsetzen. Mit dem Marxschen Begriff habe ich bisher gearbeitet. Das geschah vorgreifend. Es ist jetzt zu prüfen, ob der Begriff standhält, wenn man ihn durch andere […]

(20) Psychologie und Wahrheit

2. Keynes, Weber und Braudel über die endlose Kapitalbewegung / Zweiter Teil – Die historische Besonderheit des Kapitals im Allgemeinen

1 Für die so typische Konfusion in den Debatten zwischen Marxisten und Nichtmarxisten gibt Paul Mattick, Marx und Keynes, Frankfurt/M. 1971, S. 24 f., ein gutes Beispiel: „Was immer die objektiven Ursachen der Krisen sind: solange die Nationalökonomen glauben, sie nicht ermitteln zu können, haben sie nichts besseres zu tun, als sich mit der Psychologie der von ihnen repräsentierten Klasse zu beschäftigen. Diese Psychologie ist aus den realen Bewegungen der Kapitalproduktion zu erklären; sie kann […]

(21) Kapital und Kapitalismus bei Max Weber

2. Keynes, Weber und Braudel über die endlose Kapitalbewegung / Zweiter Teil – Die historische Besonderheit des Kapitals im Allgemeinen

1 Nach dem Vergleich der Kapitalbegriffe von Marx und Keynes in den beiden letzten Folgen will ich heute zum Verhältnis von Marx und Max Weber etwas sagen. Das ist aus mehreren Gründen sinnvoll; einer, der allein schon hinreicht, sind die bedeutenden Spuren, die Weber gerade in der bundesdeutschen Marxrezeption seit den 1960er Jahren hinterlassen hat. Das beginnt bei Schülern des Philosophen Theodor W. Adorno, dessen Denken man als „Webermarxismus“ hat bezeichnen können, und setzt sich […]

(22) Der Kapitalbegriff eines Historikers: Fernand Braudel

2. Keynes, Weber und Braudel über die endlose Kapitalbewegung / Zweiter Teil – Die historische Besonderheit des Kapitals im Allgemeinen

1 Es geht noch einmal darum, das Recht und die Relevanz des Marxschen Kapitalbegriffs, in dem das Kapital als Wachstumszwang erscheint – überkochender Reichtum, der keine Ruhe gibt, außer er hätte unendliche Größe erreicht -, durch Vergleich mit dem Werk anderer Gelehrter zu erhärten. Eigentlich betrachte ich die Aufgabe als schon gelöst, denn wir sahen in den letzten Notizen, ein Mathematiker und Ökonom wie John Maynard Keynes, ein Soziologe wie Max Weber thematisieren ganz dasselbe […]

(23) Japan und Europa

2. Keynes, Weber und Braudel über die endlose Kapitalbewegung / Zweiter Teil – Die historische Besonderheit des Kapitals im Allgemeinen

1 Wie ist das Kapital entstanden? Diese Frage wird uns einige Blog-Notizen hindurch beschäftigen. Wir sahen zuletzt, der Historiker Braudel fragt konkreter nach der Entwicklung des Kaufmannskapitals. Wie konnte es beste Handelsbedingungen auf dem Weltmarkt und zudem noch auf einem großen Binnenmarkt erlangen? Braudel zeigt, dass der englische im 18. Jahrhundert groß und homogen wurde und dass gerade England die Macht hatte, weltweit „freien Handel“ zu erzwingen. Natürlich ist Kapital erst fertig, wenn dem Kaufmannsvermögen […]