(160) Der intellektuelle Faktor der kapitalistischen Revolution

2. Noch einmal zur Geschichte des Kapitalismus: Entstehungszeit, Aspekte des Funktionierens, Zeit der Auflösung / Sechster Teil - Retractationes

1

Schon im „langen“ 16. Jahrhundert, schrieb ich, waren alle Ingredienzien der kapitalistischen Produktionsweise fertig vorhanden – ein Weltmarkt, ein starker Staat, eine neue Naturwissenschaft – und widersprachen einander nicht, so dass man meint, es konnte nur eine Frage der Zeit sein, bis sie zur neuen Ökonomie zusammenschossen; zwar mussten noch Arbeitskräfte „freigesetzt“, große Vermögen entstehen und jene von diesen beschäftigt werden, doch wie von Marx und Wallerstein nachgezeichnet, begannen die ersten beiden Prozesse ebenfalls schon im 16. Jahrhundert und erscheint der dritte bei Marx als Aspekt der Industrialisierung, zu der es doch kommen zu müssen schien, wenn Weltmarkt und Naturwissenschaft so lang schon bereitlagen.

Dennoch habe ich behauptet, es liege in all dem noch keine Notwendigkeit, dass es zum Kapitalismus habe kommen müssen. „Wenn es eine Gesetzmäßigkeit gibt“, schrieb ich, liegt sie nur darin, dass Staat, Markt und Naturwissenschaften „zusammenfinden müssen, damit so etwas wie Kapitallogik entstehen kann“, und zwar sei jede der drei Säulen dann kapitalistisch, wenn sie sich „unter der Losung, das Unendliche zu erlangen, mit den beiden anderen verbindet“ (158. Notiz).

War es denn aber nicht doch ein Zwang, unter all diesen Umständen, dass sie zusammenfinden mussten? Es gab sie, sie störten sich nicht, passten vielmehr gut zueinander – was fehlte dann noch? Es fehlte – die Tat. Selbst Waren, sagt Marx, können sich nicht selbst zu Markte tragen, vielmehr müssen ihre Eigner und Händler in Aktion treten. Hier aber, beim Thema Industrialisierung, haben wir es mit der um Einiges substanzielleren Aussage zu tun, dass Naturwissenschaft nicht per se zum marktwirtschaftlichen Element wird, sondern Menschen es bewerkstelligen. Substanzieller ist diese Aussage, weil was sie sagt viel weniger selbstverständlich ist. Es gäbe nicht Waren ohne Wareneigner, wohl aber kann man sich vorstellen, dass Wissenschaftler und Weltmarkt-Akteure einander gleichgültig sind und auch bleiben. Indessen entstand im 19. Jahrhundert eine Situation, in der sie auf breiter Front zueinander fanden. Tatsache ist auch, dass dies nicht geschehen wäre ohne einen jahrhundertelangen Vorlauf. Den wollen wir jetzt betrachten. Von sachlichen Existenzbedingungen, die in ihrer Anhäufung den Kapitalismus ermöglichten, habe ich bisher gesprochen, jetzt rede ich von einem Vorlauf der Taten. Es geht um den „intellektuellen Faktor“ der kapitalistischen Revolution (vgl. zu diesem Begriff die 24. Notiz).

2

Die Stärke einiger europäischer Staaten und die Entstehung eines „europäischen Weltsystems“, der durch eine neue Marktlogik und –ausdehnung, den Aufschwung der Feuerwaffentechnologie und die Disziplinierung derer, die sie bedienten, herbeigeführt wurde, all das gab dem Prozess, der den Kapitalismus möglich machte, sein materielles Schwergewicht. Die ideelle Seite stellt man am Besten aus der Perspektive der Naturwissenschaftler und naturwissenschaftlich denkenden Menschen dar, zu welch letzteren alle gehörten, die von einer neuen naturwissenschaftlich orientierten Philosophie inspiriert wurden. Neu war schon die Naturwissenschaft selber und es war gerade ihr neuer Zuschnitt, der den Keim oder besser die Möglichkeit der Kapitallogik in sich trug, auch wenn noch Jahrhunderte vergehen sollten, in denen die Akteure nicht im Traum daran dachten, sie verwirklichen zu wollen.

Grob gesehen stellt sich die aktive Herbeiführung der Kapitallogik als Prozess in drei Etappen dar. Wir lassen die erste mit Galilei beginnen, weil mit ihm die neue Naturwissenschaft beginnt. Die alte aristotelische war auch nicht von Pappe, lag sie doch den neuen Waffen, mit denen Europa im 16. Jahrhundert die Basis seiner Weltherrschaft schuf und den neuen europäischen Weltmarkt teils etablierte, teils absicherte, noch zugrunde. Und noch von Galilei, dessen physikalisches Hauptwerk Discorsi e Dimostrazioni Matematiche intorno a due nuove scienze zwischen 1633 und 35, also erst im 17. Jahrhundert entstand, muss gesagt werden, dass es ohne die vorgegebene Militärtechnik nicht zu denken ist. Es läuft nämlich auf die Frage hinaus, in welchem Winkel ein Kanonenrohr aufgestellt sein muss, damit die Parabel der geschossenen Kugel am weitesten trägt. Da aber hierbei auch die Fallgeschwindigkeit der Kugel mitspielt, wird die Frage des Fallens im zweiten Teil der Discorsi für sich erörtert und kommt es da zur Formulierung des berühmten Fallgesetzes, das mit Militärtechnik nichts mehr zu tun hat, dafür aber das Tor zur Unendlichkeit aufstößt. Es besagt nämlich, dass die Geschwindigkeit eines im Vakuum fallenden Körpers sich gleichmäßig und kontinuierlich, das heißt ins Unendliche beschleunigt. Damit wie auch mit dem bei Galilei ebenfalls schon angedachten Trägheitsprinzip ist die aristotelische Physik, die sich überall nur im Endlichen bewegt, weil Aristoteles postuliert hatte, Unendlichkeit sei nicht real, sondern „nur für die Erkenntnis“ (Metaphysik 1048b), buchstäblich ins Gegenteil verkehrt.

Galileis Fähigkeit, das Unendliche zu denken, lässt sich in letzter Instanz auf den Renaissancetheologen und –philosophen Cusanus zurückführen, der sich den christlichen Gott als Erster unendlich gedacht und mit dem Unendlichen auch schon zu rechnen begonnen hat (er ist im Grunde der Entdecker der Grenzwertrechnung, die freilich später von Neuem entdeckt werden musste), während dieser Gott in der Bibel noch als „der Anfang und das Ende“ figuriert hatte. Dass Galilei von Giordano Bruno weiß und dieser von der cusanischen Philosophie, ist bekannt. Gleichwohl ist dies kein bloß „geistesgeschichtlicher“ Hergang, vielmehr liegt auch ihm eine „materielle Basis“ zugrunde, die wir schon ausführlich erörtert haben: die Krise der Feudalökonomie und in den Köpfen der Menschen vor allem die Pest, deretwegen sie den Fluchtgedanken verinnerlichten. Bei Bruno sind göttliche Unendlichkeit und unendliche Flucht, bis ins tiefste Weltall nämlich hinein, schon miteinander verschmolzen. Wir halten hiervon nur fest, dass Galileis Naturwissenschaft nicht bloß Überbau der Militärtechnik seiner Zeit, sondern von ihr auch unabhängig war, eben weil ihre Quelle in die Pestzeit zurückreicht.

Noch zu seinen Lebzeiten wirkt Descartes, der es unternimmt, die neue Naturwissenschaft philosophisch zu verallgemeinern. Bei ihm wird auch deutlich, wie sehr die mathematische Logik – die doch erst nach ihm zur Unendlichkeits-Logik erneuert wird – zum Grundbaustein eines neuen Weltbildes werden muss. Wenn er unter seine vier logischen Vorschriften diejenige aufnimmt, „dass alle Dinge, die unter die Erkenntnis der Menschen fallen können, untereinander in derselben Beziehung stehen und dass, wenn man nur darauf achtet, kein Ding für wahr zu halten, das es nicht ist, und stets die Ordnung beibehält, die erforderlich ist, um die einen von den anderen abzuleiten, es keine so entfernten Erkenntnisse geben kann, zu denen man nicht gelangte, noch auch so verborgene, die man nicht entdeckte“ (Diskurs über die Methode III 18) – so ist das zwar eine Subsumtionslogik, die den wissenschaftlichen Fortschritt allein nicht erklären kann, weil dieser auch der „wissenschaftlichen Revolutionen“ bedarf. Es ist nicht wahr, dass Entdeckungen aus „wahren“, das heißt bereits entdeckten und so für wahr gehaltenen Dingen  a b g e l e i t e t  werden könnten. Wohl aber ist es wahr, dass eine Entdeckung, hat sie einmal stattgefunden, sich mit den bereits für wahr gehaltenen Dingen  l o g i s c h  v e r t r a g e n  muss, soll sie nicht für Phantasie gelten. (Sei’s auch um den Preis, dass diese Dinge selber noch einmal überdacht werden müssen.) Und gerade die Überspitzung, mit der Descartes von einem „wahren Ding“ spricht, das es auch wirklich „ist“, zeigt dass er mit dieser Regel ein neues Prinzip errichtet.

An ihm gerade hatte es in der antiken Wissenschaft gefehlt. Um deren Logik zu begreifen, lese man die sogenannte Naturgeschichte von Plinius dem Älteren (er starb 79 nach Christus): Da werden die abstrusesten Phantasien für wahr gehalten, nicht aber etwa, weil Plinius kein nüchterner Kopf gewesen wäre. Im Gegenteil, er prüft alles, was er sich anliest – das ist sein Problem: Seine Wissenschaft beruht soweit möglich auf eigenen Beobachtungen, mehr aber auf dem Anlesen, der Auswertung greifbarer Bücher -, mit seinem sehr gesunden Menschenverstand. Oft weist er Behauptungen, die in Büchern erhoben werden, als Märchen zurück. Andere gibt er zwar wieder, hält sie aber in der Schwebe. Doch der bloße gewöhnliche Menschenverstand kann nicht hinreichen. Was soll einer machen, dem erstmals ein Mensch mit schwarzer Haut begegnet? Oder mit weißer im umgekehrten Fall? Hat er das nicht für unmöglich gehalten? Wenn er aber nun sieht, dass die Schwärze wirklich ist, also auch möglich, warum sollen dann nicht auch Afrikaner möglich sein, denen „die Köpfe fehlen, Mund und Augen aber auf der Brust stehen“? Plinius hält dies für diskutabel, weil er zwar logisch denkt, seine Logik aber nicht den Charakter der Wahrheitsübertragung von wenigen geprüften Dingen auf alle anderen Dinge hat. Die Verschiedenheit der Hautfarbe ist kein solches geprüftes Ding, solange man sie nicht sowohl (immer wieder) beobachten als auch sicher scheinend erklären kann. Wobei wirklich sicher nur die mathematisch modellierten Erklärungen zu sein scheinen.

Descartes hat das zum Prinzip erhoben, gedacht wurde schon länger so. Als Galilei von der Kirche gemaßregelt wurde, geschah es unter einem Papst, der sich privat für die neue Naturwissenschaft interessierte. Kirchenoffiziell indessen glaubten er und seinesgleichen die „Wunder“, die zur Sprache der Bibel gehören, nicht verabschieden zu können. In einem Umfeld wie dem des Plinius waren sie gar nicht aufgefallen, hatten jedenfalls nicht als anstößig gegolten. Die Kirche erfand im Mittelalter noch neue dazu. Dass Galilei ihr seine Entdeckungen als Wahrheit entgegenhielt, konnte sie nicht dulden, weil es ihre Autorität untergrub. Galilei musste also abschwören. Seine Discorsi jedoch wurden in die Niederlande geschmuggelt. Dieser erste Hegemon des neuen hierarchischen Weltmarkts war der Asylort nicht nur für neue Texte, sondern auch für Menschen; denn während Galilei in Italien unter Hausarrest stand, konnte Descartes dorthin auswandern und Spinoza froh sein, dass schon seine Eltern es getan hatten. Spinoza steht am Ende der ersten Etappe des Wegs zur Kapitallogik und am Beginn der zweiten. Bis dahin konnten Naturwissenschaftler und vom neuen naturwissenschaftlichen Weltbild inspirierte Menschen nur ihre Ideen entwickeln, politisch aber nichts ausrichten. Das sollte sich nun ändern.

3

„Als sich“, schrieb ich in der 25. Notiz, „um 1700 in London das Freimaurertum konstituierte, war ein gewisser John Toland mit den Thesen seines Buchs Origines Iudaicae maßgeblich beteiligt. Er stellte dort Moses, den jüdischen Religionsgründer, als aufgeklärten ägyptischen Priester dar, der bereits zu einer, so wörtlich, ‚spinozistischen‘ Auffassung der Gottheit gelangt sei. Die nachfolgende Freimaurerliteratur wiederholt das immer wieder: Es gebe eine jüdische und schon ägyptische Volksreligion der Riten und Mysterien, doch dahinter stehe, habe damals schon gestanden die geheime Theologie des Einen, anonymen Höchsten Wesens, ‚in dessen Charakteristik‘, so [Jan] Assmann, ‚unschwer Spinozas natura naturans zu erkennen war‘ ([Ägypten. Eine Sinngeschichte, Frankfurt/Main 1999,] S. 481). Natura naturans, die schaffende Natur, ist ein scholastischer Begriff, der bei Spinoza die Bedeutung erhält, dass die Natur selber die Natur erschafft; man kann sagen, es ist Gottes Natur, aber auch, es ist die Natur als Gott.“

Diese Weltanschauung konstituiert den Deismus, in dem die Diskursfigur enthalten war, die später die Kapitallogik prägen sollte: der Zwang, alles zu tun, was möglich ist, wobei als möglich das Unendliche erscheint. In der 24. Notiz erinnerte ich daran, dass Benjamin Franklin, den Max Weber zum Kronzeugen eines Zusammenhangs von Kapitalismus und Calvinismus machen will, vielmehr Deist war. Weber schreibt das sogar selbst, beruft sich aber darauf, dass Franklin einen calvinistischen Vater hatte. Auf die Freimaurerbewegung kam ich im Revolutionskapitel „Der Weg zur Gründung“ (ab der 141. Notiz) zurück. Dort führte ich sie als Beispiel der Selbsterziehung an, mit denen sich Revolutionäre auf den Umsturz vorzubereiten pflegen. „Damals vor der französischen Revolution ging es um die Einübung von Gleichheit der Menschen untereinander, obwohl sie teils Adlige, teils Bürgerliche waren. Wären sie ohne künstliche Umgangsformen aufeinandergetroffen, hätte sich nur Arroganz auf der einen, Subalternität auf der andern Seite zeigen können.“ (147. Notiz) Das Ritual der Freimaurer, ihre „Grade“ und „Stufen“ haben indes nicht nur diesen Sinn, wie wir gleich sehen werden.

Beispielhaft waren die Logen auch darin, dass sie eine Revolutionsvorbereitung über zwei Generationen hinweg illustrierten: „In Russland mussten es erst die Narodniki versuchen, deren einer Lenins älterer Bruder gewesen war, bevor die Sozialdemokraten und ihre Abspaltung, die Bolschewiki, zum Zuge kamen. In Frankreich sind viele führende Revolutionäre aus der Freimaurer-Bewegung hervorgegangen: Da ist es bezeichnend, dass sich in ihr die demokratische Tendenz erst allmählich durchgesetzt hatte. Man sah sich ja, nachdem in den 1730er Jahren erste Logen entstanden waren, zunächst in der Nachfolge des Templer-Ordens und schwärmte für Ritter. Erst ab 1756 hörte das allmählich auf. ‚Nun fanden es die wahrhaft bedeutenden Persönlichkeiten an der Zeit, Logen beizutreten‘ – Montesquieu, Helvetius, Concordet, Benjamin Franklin, Voltaire, Lafayette, d’Alembert, der Abbé Sieyès… (Alexander Giese, Die Freimaurer. Eine Einführung, Wien Köln Weimar 4. Aufl. 2005, S. 62)“ (145. Notiz)

Die Logen sind in Frankreich Träger der zweiten Etappe der naturwissenschaftlichen Bewegung, um sie einmal so zu nennen. In England ist es mehr die Partei der Whigs (dazu die 29. und 30. Notiz). Ob und wie es sinnvoll sein könnte, von einer „Bewegung“ zu sprechen, die mehrere Generationen verbindet, werden wir noch gesondert zu überlegen haben. Wie eben gesehen, geht die Logenbewegung selbst schon über zwei Generationen, wäre aber nach meinem Ansatz insgesamt nur das Mittelstück einer irgendwie kontinuierlichen „Politik“, die sich von ca. 1600 bis über 1850 hinaus erstreckte! Eins indessen ist unbestreitbar, nämlich dass es den naturwissenschaftlich denkenden Menschen stets um die Unendlichkeit ging, in all der langen Zeit, und deshalb fahre ich unbekümmert fort, hier noch den Ertrag der Forschung Reinhard Kosellecks einbringend (Kritik und Krise. Eine Studie zur Pathogenese der bürgerlichen Welt, Frankfurt/M. 1973).

Koselleck weist darauf hin, dass Benjamin Franklin den französischen Logen eine zentrale Rolle gespielt hat: „Im Unterschied zu dem Chaos, das [.] in dem deutschen Ordenswesen […] nicht beseitigt werden konnte, entfaltete sich in Frankreich nach der Reform von 1773 das Logenwesen zu neuer Blüte. Von großem Einfluss auf die Neuordnung war die 1769 gegründete Philosophen- und Enzyklopädistenloge ‚Les Neuf Soeurs‘. […] Unter der moralisch gewichtigen Führung Benjamin Franklins, der von 1779 bis 1782 ihr Stuhlmeister war, entfaltete sie eine breit angelegte Propagandaarbeit für die republikanischen Ideale, die in Amerika gerade verwirklicht wurden. […] So stellte am Vorabend der Französischen Revolution die Freimaurerei […] eine wichtige und selbständige Organisation der neuen Gesellschaft dar, die nicht dem Staat unterworfen war. Sie war nicht nur in geistiger Hinsicht ein Kampforgan gegen den absolutistischen Staat, sondern bildete zugleich ein soziales Gerüst, auf das sich nach dem Emportauchen der radikalen Elemente auch der jakobinische Parteiapparat stützen konnte.“ (S. 64 f.)

Dass die Logen nicht nur den neuen revolutionären Staat vorbereiteten, sondern auch unbewusst der Kapitallogik den Boden bereiteten, indem sie deistisch aufs Unendliche orientierten, ist vor allem ihrer Organisationsstruktur abzulesen; was sonst in ihnen vorging, fiel ja unter das Logengeheimnis. Das Logengeheimnis war außen wie innen wirksam: War von außen gesehen alles verdeckt, gab es innen Stufen der „Teilhabe an der Lichtquelle der Aufklärung“ und wurde diese in ihrer ganzen Fülle erst fürs „letzte arcanum“ versprochen. Dort aber kommt der Switch ins Unendliche. „Die unbekannte Spitze erschien so fern und so nahe zugleich wie das unendliche Ziel des Fortschritts, der alles Heutige schon reguliert.“ (S. 62) Vom Fortschritt wurde außen geredet, indem man nächste und übernächste Ziele ausmalte, dass es aber ein unendliches Ziel gab – dass das Unendliche das Ziel war -, konnte nur innen erfahren werden.

Dass „Fortschritt“ den göttlichen Heilsplan säkularisiert, ist bekannt, besonders aus Karl Löwiths Arbeiten. Doch auch der Heilsplan selber wäre bekannt, wenn es nach der Bibel ginge. Wenn hingegen nach der deistischen Unendlichkeitslehre, wird Fortschritt als deren Säkularisation „undurchsichtig“: „Der dem Menschen undurchsichtige göttliche Heilsplan wird zum Geheimnis geschichtsphilosophischer Planer.“ (S. 111) Vom Heilsplan bleibt außerdem das Gericht, die „Verwandlung der Geschichte in einen forensischen Prozess“ (S. 156), die auch in Walter Benjamins Skizze „Kapitalismus als Religion“ Beachtung findet (Gesammelte Schriften Bd. 6, Frankfurt/M. 1985, S. 100-103). Benjamin schreibt dort, Kapitalismus sei der unendliche Prozess, Schuld = Schulden, Kreditrückzahlungspflicht, auf sich zu laden, um einen  u n b e k a n n t e n  Gott zur Vergebung zu reizen. Auch speziell die neuzeitliche Technikgeschichte als Vorbereitung der säkularisierten Himmelfahrt, wovon ich in der 156. Notiz sprach, wäre dann ein forensischer Prozess und müsste bei einer Art Jüngstem Gericht anlangen.

Außen, wie gesagt, war von all dem nur „der Fortschritt“ sichtbar. Er aber war das ideologisch zur „Aufklärung“ Verallgemeinerbare. Kontrastierend zum Logengeheimnis wurde eine bürgerliche „Öffentlichkeit“ gefordert und auch in Anspruch genommen, von der Koselleck sagt, dass sie als zweiter Staat konzipiert war, der an die Stelle des ersten treten konnte. Tatsächlich geschah in ihr, was wir als Vorrecht der staatlichen Herrschaft erörterten: Fragen aufzuwerfen, um deren Beantwortung sich alles zu drehen hatte. Dies wurde als Kern der „Aufklärung“ auch propagiert, von Kant jedenfalls, der freilich den Arzt vorschiebt, um zu sagen, nicht ihn sondern sich selbst solle man nach dem Besten fragen, es beurteilen in der eigenen Sprache; was er „Urteilskraft“ nennt, antwortet auf  s e l b s t g e s t e l l t e  Fragen. Zugleich steckt in „Aufklärung“ das Klare, womit jene inkommensurable „Lichtquelle“ gemeint ist (in anderen Sprachen wird das deutlicher: lumières, enlightenment, illuminismo, verlichting et cetera). Was aber die Selbstfrage nach dem Besten anging, so wurde sie nicht wirklich freigegeben, nicht in die Hand des Volkes und von jedermann gelegt, vielmehr ging es von vornherein um eine  b e s t i m m t e  Frage, eben die der Logen nach dem Fortschritt. Man wundert sich nicht über ihre hegemoniale Kraft; doch als die „aufklärende“ Bewegung die Staatsmacht erlangt hatte, schaffte sie den Absolutismus nur zugunsten jener Demokratie ab, die ich subsumtiv nenne (vgl. die 150. Notiz), weil das Fragen wieder nur dem Staat zustand, während das Volk nur „abstimmen“, das heißt so antworten durfte, dass die Antwort sich der vorgegebenen Frage unterwirft.

4

Von diesem Ansatz konnte nur erst eine  p o l i t i s c h e  Revolution ausgehen. In deren Erörterung durch Wallerstein begreift man, dass sie wichtig war, weil sie den politischen und ideologischen Überbau schuf, den der Kapitalismus benötigte, um sich endgültig zu stabilisieren – so endgültig, wie es ihm möglich und gegeben war -, er selbst aber immer noch ausstand. Von angewandter Naturwissenschaft im Produktionsprozess war man noch weit entfernt und ahnte nicht, dass dies einige Jahrzehnte später zur europaweiten Losung werden würde. Nach Wallersteins überraschender aber einleuchtender Interpretation bedeutete diese Revolution keineswegs, dass die kapitalistische Klasse einer vorkapitalistischen die politische Macht entwunden hätte, aus dem einfachen Grund nicht, dass Revolution wie Reaktion  d e r s e l b e n  K l a s s e  a n g e h ö r t e n  und dieselbe Produktionsweise pflegten. Die ist in Wallersteins Perspektive schon kapitalistisch, in unserer nicht, weil die Industrialisierung als Anwendung der Naturwissenschaft noch ausstand, so oder so aber handelte es sich, wie er zeigen kann, um eine Auseinandersetzung zweier  F r a k t i o n e n  innerhalb einer Klasse, die seit Jahrhunderten bereits  f ü r  d e n  M a r k t  p r o d u z i e r t e  und also mit Feudalismus längst nichts mehr zu tun hatte. (vgl. Das moderne Weltsystem III und IV, Wien 2004 [engl. 1989] und 2012 [engl. 2011])

Nun zur Frage, wie es zum Zusammenschluss von Naturwissenschaft und kapitalistischer Produktion gekommen ist. Er muss jedenfalls eng mit dem zusammenhängen, was „Industrialisierung“ genannt wird. In der vorigen Notiz hörten wir, das „Pionierland“ Großbritannien sei in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf dem Kontinent nachgeahmt worden und so sei ein „gesamteuropäische[s] Entwicklungsmodell“ entstanden. Aber worin bestand die Pionierleistung? Von früheren Vorstellungen, denen auch ich am Anfang der Blogreihe anhing, ist man abgekommen: Jenen Zusammenschluss habe man in Großbritannien schon im 18. Jahrhundert erreicht. Für Zusammenkünfte von Unternehmern, Ingenieuren und Forschern seien entsprechende Vereine gegründet worden und so weiter. Das ist nicht falsch, aber zu einer „Industrialisierung“ der Ökonomie ist es deshalb nicht gekommen, denn nur allein von der  E r f i n d u n g  der Dampfmaschine wurde sie nicht bewirkt. Wallerstein bezweifelt sogar, dass Großbritannien um 1800 einen Industrialisierungsvorsprung vor Frankreich gehabt habe.

Jürgen Osterhammel hilft uns hier noch einmal weiter. Dass nur in Großbritannien die „besondere Kombination von Voraussetzungen“ zusammenkam, bleibt zwar wahr. „[I]nnerer Frieden seit der Mitte des 17. Jahrhunderts“ gehörte dazu. (a.a.O., S. 917) Aber trotzdem kam die Industrialisierung zunächst auch hier nicht auf die Sprünge. Das Wachstum war „in den ersten Dekaden des 19. Jh.s weniger spektakulär, als man lange angenommen hat“. Kein Wunder: Bis 1815 stand man mit Frankreich im Krieg und hatte die finanziellen Lasten, die er mit sich brachte, zu tragen. Noch einmal ein Argument dagegen, dass der Kapitalismus vom Krieg hervorgebracht worden sein könnte! Stattdessen wurde sein Beginn vom Krieg hinausgezögert. Selbst der  i n n e r e  Frieden seit dem 17. Jahrhundert ändert daran nichts. Nachdem aber 1815, in Wallersteins Agenda, die Stellung als kapitalistischer Hegemon gegen Frankreich erkämpft war, war der Durchbruch nur noch eine Frage der Zeit. 1832, nach dem Wahlsieg der Whigs, wurde die politische Ordnung reformiert. Und auch die ökonomische, wovon hier ausführlich die Rede war. Noch fehlende Räder der „Marktmaschine“, wie ich sie in Anlehnung an Karl Polanyi genannt habe, wurden eingesetzt. „Der Freihandel“, schreibt Osterhammel, „und die automatische Regulierung des Geldangebots durch den Goldstandard erhöhten die Rationalität des Systems.“

Aber: „Erst nach dem symbolischen Jahr 1851, als die Weltausstellung im Kristallpalast zum öffentlichen Debüt des industriellen United Kingdom wurde, gelang der Übergang von der Industriellen Revolution zur eigentlichen britischen Industrialisierung. Erst danach wuchs das Pro-Kopf-Einkommen spürbar, wurden Dampfmaschinen in Fabriken, auf Schiffen und auf Schienen zum wichtigsten Medium energetischer Transmission, brachte ein Trend zu sinkenden Nahrungsmittelpreisen das Machtmonopol der landbesitzenden Aristokratie ins Wanken.“ (S. 922) Selbst in Großbritannien erst nach 1851! Und erst danach, oder bestenfalls gleichzeitig, kann eine britische „Pionier“leistung zum „gesamteuropäischen Entwicklungsmodell“ verallgemeinert worden sein. Danach, wenn man annimmt, dass die „eigentliche britische Industrialisierung“ erst einmal angeschoben worden sein und zu Resultaten geführt haben musste, bevor Gesamteuropa sie übernehmen und allererst wahrnehmen konnte. Gleichzeitig jedoch, wenn die Weltausstellung selber der Startschuss gewesen sein sollte, für alle Beteiligten, also für Gesamteuropa nicht anders als für Großbritannien.

Dies Letztere scheint mir die plausibelste Erklärung zu sein, besonders weil 1851 nur drei Jahre von 1848, der kontinentaleuropäischen  p o l i t i s c h e n  Revolution, getrennt ist. Und eigentlich kann von Getrenntsein gar nicht die Rede sein. Die revolutionären Ereignisse zogen sich bis 1849 hin, danach setzte die Gegenrevolution ein, an deren internationaler Konzertierung Österreich und Russland, seit 1850 aber auch Frankreich und Belgien teilnahmen. In dieser Situation wurde London zum Schutzort für Exilanten, die letztlich in die Vereinigten Staaten strebten. 1851 dann die Weltausstellung! Die Annahme liegt nahe, dass London nicht nur den Exilanten, sondern auch denen eine Fluchtperspektive bot, die in Europa blieben und dort die Produktion beherrschten. Der Kristallpalast zeigte ihnen, dass sie sich, nachdem die politische Revolution gescheitert war, auf die  ö k o n o m i s c h e  immer noch konzentrieren konnten. Die sollte ihnen bald genug auch die volle politische Macht in die Hände spielen.

Übrigens war die politische Revolution aus einer ökonomischen Krise ja schon hervorgegangen, einer englischen, die zum ersten Mal auch auf den Kontinent ausstrahlte. Wo ihre Schläge allerdings einen ganz überwiegend noch agrarischen Kapitalismus trafen. Dennoch hatten die Bürger ihr zufolge auch rein ökonomische Gründe, sich dem „Kristallpalast“ zu öffnen, eben dass sie die Krise benutzten und beendeten. Letztlich lassen sich die ökonomischen und politischen Aspekte kaum trennen, da jede Erweiterung des Industriekapitalismus den Agrarkapitalismus, und damit die Hauptbastion reaktionärer Staatsmächte (man denke an Preußen-Deutschlands „ostelbische Junker“), ein Stück weiter zurückdrängten. Als erste „Weltwirtschaftskrise“, also voll kapitalistische Krise gilt jedenfalls erst diejenige von 1857. (Vgl. Werner Plumpe, Wirtschaftskrisen. Geschichte und Gegenwart, München 2010, S. 51 f., 55 ff.)

Das also wäre die Stunde der Naturwissenschaft und einer neuen Aufklärung gewesen, deren Fortschrittsbegriff sich nunmehr auf technische Wunderdinge verkürzte. In immer schnelleren Wellen fortan sollten sie über den Köpfen der Menschen zusammenschlagen. Schon Max Weber stellte fest, dass diese sich wie in einer magischen Welt fühlen mussten, weil sie technische Geräte zwar benutzen und das heißt:  b e d i e n e n , aber nicht mehr verstehen konnten (Über einige Kategorien der verstehenden Soziologie, in: Soziologie – universalgeschichtliche Analysen – Politik, 5. Aufl. Stuttgart 1973, S. 97-150, hier S. 147 ff.). Durch Science fiction wurde diese Bewegung gefördert. Doch auch sie setzte 1851 voraus: Erst zehn Jahre danach begann Jules Verne zu schreiben.

„Nach der Jahrhundertmitte erhielt Industrialisierung fast überall die Unterstützung der Regierungen“, schreibt Osterhammel, „und die kulturelle Homogenität des Kontinents machte den technischen und wissenschaftlichen Austausch immer einfacher“ (S. 932). Dieser Prozess wurde im späten 19. Jahrhundert unumkehrbar, als es zur sogenannten Zweiten Industriellen Revolution kam oder anders gesagt ein neuer Kondratjew-Zyklus begann: Nicht mehr Baumwolle und Eisen, sondern Stahl, Chemie und Elektrizität wurden die neuen Leitsektoren. Diese setzen voraus, dass Produzieren nachgerade  z u r  F u n k t i o n  von Naturwissenschaft wird. Seitdem kann von einer „vollständige[n] Mechanisierung der Produktion in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften“ gesprochen werden. (S. 932) Auch führte „[d]ie neue Physik der Energie […] zu einem großen Strom technischer Umsetzungen.“ (S. 929) Im Besonderen war damit aber „eine Verlagerung industrieller Dynamik von Großbritannien nach Deutschland und in die USA verbunden, die beide in den neuen Technologien einen erheblichen Vorsprung aufzuweisen hatten“. (S. 932) Neben den USA und Deutschland wurde auch Japan zum Land der großen Konzerne (S. 926).

Hier zeichnet sich das 20. Jahrhundert ab. Wenn man bei Wallerstein liest, dass im Niedergang der britischen Hegemonie über das Weltsystem die USA und Deutschland um die Nachfolge kämpften, welchen Kampf die USA gewonnen hätten, ist man zunächst verwundert. Doch der technologische Vorsprung beider Länder verleiht der Annahme Gewicht. Man müsste dann sagen, dass Deutschland erst Europa hätte niederringen müssen, um gegen die USA eine Chance zu haben, die selbst ein Kontinent waren und nicht bloß ein Land. Und man kann fragen, ob Deutschland heute im Niedergang der US-amerikanischen Hegemonie nicht immer noch das Projekt verfolgt, wenn nicht bewusst dann faktisch, an der Spitze eines ökonomisch beherrschten Kontinents die US-amerikanische Weltmacht zu brechen. Doch ist das nicht mein Thema. Mir ging es hier nur darum, die Rolle des intellektuellen Faktors bei der Inbetriebsetzung der kapitalistischen Produktionsweise nachzuzeichnen. Wie sich gezeigt hat, ist er nichts weniger als eine Marginalie.

5

Nicht etwa darum geht es, „die“ Naturwissenschaft für den Kapitalismus verantwortlich zu machen. Sondern eine bestimmte: die aus den Fluchtwirren einer Pestzeit hervorgegangen ist. In der Sache schließe ich mich Hannah Arendt an, deren Kritik an unserer historisch bestimmten Naturwissenschaft schon zitiert wurde (in der vorigen Notiz). Es geht auch darum nicht, von der galileischen zur aristotelischen Naturwissenschaft zurückkehren zu wollen, weder mir noch Arendt. Nein, der Schritt zum Einbezug des Unendlichen beim Modellieren der Natur war gut und notwendig. Ich habe mich, um das zu sagen, in der 15. Notiz auf Ernst Bloch berufen, der ihn als Schritt aus der Enge des damaligen gesellschaftlichen Lebens heraus interpretiert. Arendts Punkt ist, dass sie vor den Konsequenzen der Vorstellung des  f e r n e n  Unendlichen warnt. Dies liegt in ihrem Hinweis, dass „die moderne Naturwissenschaft […] auf die erdgebundene Natur so blickt und sie so behandelt, als ob sie gar nicht mehr auf der Erde, sondern im Universum lokalisiert wäre“ (Vita activa oder Vom tätigen Leben, München Zürich 1981 [engl. 1958], S. 18) – dort, von wo aus ein US-Astronaut meldete, wenn man auf dem Mond sei, verschwinde die ganze Erde unter dem Daumen (zitiert in Wolfgang Sachs, Satellitenblick. Die Visualisierung der Erde im Zuge der Weltraumfahrt, Berlin 1992, S. 19).

Daran was man sich, im Kontrast dazu, unter einer  n a h e n  Unendlichkeit vorstellen kann, will ich in der nächsten Notiz erinnern, dem Ende meiner Blogserie „Die Andere Gesellschaft“.

Im Übrigen geht es nicht darum, die Freiheit der naturwissenschaftlichen Forschung einzuengen, sondern im Gegenteil sie freier zu machen. Die Naturwissenschaft hat sich bereits verändert, indem es eine stärker werdende Fraktion in ihr gibt, deren Fokus nicht mehr das Ferne sondern die Rettung der Erde ist. Staatliche, auch unternehmerische Finanzierung fließt aber eher in Raumfahrt und Projekte wie CERN. Und das ist keine Frage der Wissenschaft, sondern der Politik. Man sieht es daran, dass die Frage nach der fernen Unendlichkeit eben eine Frage ist, die als solche nicht Forschungsresultat sondern der Forschung  v o r a u s g e s e t z t  ist. Wie wir sahen, nehmen sich Politiker der „subsumtiven“ Demokratie das Recht, Fragen aufzuwerfen, über die das Wahlvolk dann nur abstimmen darf. Über die Fragen, die im Mainstream der Naturwissenschaft zugrunde liegen, kann aber bis heute nicht einmal abgestimmt werden. Soll das so bleiben?

Es stelle sich, so Arendt, die Frage, „ob wir unsere neue wissenschaftliche Erkenntnis und unsere ungeheuren technischen Fähigkeiten in dieser Richtung zu betätigen wünschen“ – der Richtung, die natürlichen Bedingungen des Menschseins gegen künstliche umtauschen zu wollen (siehe die vorige Notiz) -; „und diese Frage ist im Rahmen der Wissenschaften schlechthin unbeantwortbar, ja sie ist in ihrem Rahmen noch nicht einmal sinnvoll gestellt, weil es im Wesen der Wissenschaft liegt, jenen einmal eingeschlagenen Weg bis an sein Ende zu verfolgen“ – ein „Wesen“, das nach unserer an Marx orientierten Analyse auch zum Kern der Kapitallogik geworden ist. „Auf jeden Fall“, so weiter Arendt, „ist diese Frage  e i n e  p o l i t i s c h e  F r a g e  e r s t e n  R a n g e s  und kann schon aus diesem Grund nicht gut der Entscheidung von Fachleuten,  w e d e r  d e n  B e r u f s w i s s e n s c h a f t l e r n  n o c h  d e n  B e r u f s p o l i t i k e r n , überlassen bleiben.“ (S. 9, meine Herv.)

Sie kann vielmehr nur in allgemeinen ökonomischen Wahlen entschieden werden.