Autor: Zylvia

(70) Schönheit

4. Wie Waren den Käufern unmittelbar begegnen / Vierter Teil – Vor der Erörterung von Proportionswahlen: Zugehörige neue, nicht mehr kapitalistische ökonomische Institutionen

1 „Ich habe einen Lebensentwurf. Dem ordne ich Waren zu.“ Mit diesem Doppelsatz der 69. Notiz sollte die Haltung des Individuums zur Warenwelt in der Anderen Gesellschaft charakterisiert werden. Er zeigt an, dass nicht mehr die Waren die Individuen, sondern die Individuen die Waren beherrschen. Waren sind Stützpunkte und „Kleider“ der Individuation, das ist viel, aber weiter ist es nichts – nur die „Außenseite“ von Lebensentwürfen. Und wie werden Waren beherrscht? Dadurch, dass man das […]

(71) Trennung von Angebot und Nachfrage

4. Wie Waren den Käufern unmittelbar begegnen / Vierter Teil – Vor der Erörterung von Proportionswahlen: Zugehörige neue, nicht mehr kapitalistische ökonomische Institutionen

1 Wir führen die Erörterung kurz zuende, um die es in der vorigen Notiz ging. Sie galt den warenförmigen Gütern des  ö f f e n t l i c h e n  L e b e n s , wie sie von den Individuen als Gesamt-Bild der Welt zusammenhängend wahrgenommen und in die Lebensentwürfe integriert werden. Dies in der Anderen Gesellschaft, die kein Kapital mehr, wohl aber die Ware-Geld-Beziehung noch kennt. Danach wollen wir […]

(72) Fremdheit und Schönheit

4. Wie Waren den Käufern unmittelbar begegnen / Vierter Teil – Vor der Erörterung von Proportionswahlen: Zugehörige neue, nicht mehr kapitalistische ökonomische Institutionen

1 Wir sind bei der Frage, warum der Warenwelt in der Anderen Gesellschaft jene Art von Faszination und suchterzeugendem Sog nicht mehr anhaftet, durch die sie uns heute vielfach beherrscht. Weil sie, in Umkehrung der Herrschaft, wirklich frei wählbar geworden ist, wurde in der 71. Notiz geantwortet. Dazu ist noch manches zu sagen, bevor wir uns dem damit zusammenhängenden Thema Werbung zuwenden können. Ich brauche nun doch die ganze 72. Notiz dafür, will aber, damit […]

(73) Euphemistische Werbung und das Angsterregende

4. Wie Waren den Käufern unmittelbar begegnen / Vierter Teil – Vor der Erörterung von Proportionswahlen: Zugehörige neue, nicht mehr kapitalistische ökonomische Institutionen

1 Von Werbung in der Anderen Gesellschaft soll nun die Rede sein. Der bisherige Gedankengang muss nur fortgesetzt werden. Ich habe Schönheit und verfehlte oder, in der Warenwelt, vorgetäuschte Schönheit zu unterscheiden versucht und Instanzen postuliert, die den Unterscheidungssinn stärken, indem sie mögliche Alternativen zur vorfindlichen Warenästhetik propagieren. Man muss dann ja weiterfragen, wie sie das machen; inwiefern sie es anders machen als die Unternehmen. Das ist die Frage der Werbung. Ich will zunächst Werbung, […]

(74) Die Plakatmenschen

4. Wie Waren den Käufern unmittelbar begegnen / Vierter Teil – Vor der Erörterung von Proportionswahlen: Zugehörige neue, nicht mehr kapitalistische ökonomische Institutionen

1 Werbung war in der letzten Notiz das Thema und wird es heute noch einmal sein, womit ich zugleich das ganze Kapitel abschließe, das danach fragt, wie Waren  s u b j e k t i v  begegnen, und zwar in der Anderen Gesellschaft anders als heute. Was heutige Werbung angeht, wurden ihre fünf Hauptmerkmale genannt: dass sie euphemistisch, metaphorisch und handlungsorientiert ist, sich ans Individuum adressiert und auf Mode reagiert. Ich fand es wichtig, […]

(75) Was ist „der Markt“?

5. Karl Polanyis Beitrag zur Theorie des Marktes / Vierter Teil – Vor der Erörterung von Proportionswahlen: Zugehörige neue, nicht mehr kapitalistische ökonomische Institutionen

1 Wir haben uns der Welt der Waren über die Frage genähert, wie sie ins Blickfeld „nachfragender“ Individuen geraten. Das geschieht in der Anderen Gesellschaft nicht bloß so, dass die Individuen nehmen müssen, was die Konsummärkte anbieten, und man ihnen einredet, so seien sie schon frei, denn das Angebot reagiere auf Moden und weise in sich eine Varianz auf. Vielmehr ist dafür gesorgt, dass die Nachfrage sich überhaupt einmal artikulieren kann,  u n a b […]

(76) Andere Triebkräfte

5. Karl Polanyis Beitrag zur Theorie des Marktes / Vierter Teil – Vor der Erörterung von Proportionswahlen: Zugehörige neue, nicht mehr kapitalistische ökonomische Institutionen

Der Markt als Maschine: Wir sollten nicht gleich zur Tagesordnung übergehen, sondern erst noch ein wenig über die Folgen nachdenken, die so ein Gedanke hat. Er legt zum Beispiel den Schluss zwingend nahe, dass wer die kapitalistische Ökonomie überwinden will,  v o r h e r  über eine in sich schlüssige  G e s a m t a l t e r n a t i v e  verfügen muss, das heißt mindestens über deren […]

(77) Den Fallschirm öffnen

5. Karl Polanyis Beitrag zur Theorie des Marktes / Vierter Teil – Vor der Erörterung von Proportionswahlen: Zugehörige neue, nicht mehr kapitalistische ökonomische Institutionen

1 In dieser Notiz versuche ich die Frage zu beantworten, ob die Marktmaschine, das stählerne ökonomische Gehäuse unserer Gesellschaft, im Übergang zur Anderen Gesellschaft „nur“ umgebaut oder ganz abgeschafft werden sollte. So viel ist klar, dass sie nach dem Umbau nicht mehr fürs Kapital funktionieren würde, denn genau um das zu erreichen, hätte man umgebaut. Wir erörterten bereits die Frage, ob sie dann überhaupt noch als Maschine funktionsfähig wäre: angetrieben weder mehr durch den „Hunger“ […]

(78) Fehlt unserer Ökonomie die „Einbettung“?

5. Karl Polanyis Beitrag zur Theorie des Marktes / Vierter Teil – Vor der Erörterung von Proportionswahlen: Zugehörige neue, nicht mehr kapitalistische ökonomische Institutionen

1 Wie in den vorausgegangenen Notizen gezeigt wurde, erscheint es sinnvoll, die „Marktmaschine“ in der Anderen Gesellschaft beizubehalten, unter der Voraussetzung freilich ihres Umbaus. Der Umbau soll sie von ihrer Vermengung mit Kapitallogik befreien. Sie soll kein Kapitalstützpunkt mehr, ja mit Kapital unverträglich geworden sein. Der elementarste Umbaugesichtspunkt wurde schon genannt: Die Marktmaschine der Anderen Gesellschaft wird weder mehr vom „Hunger“ derer angetrieben, die ihre Arbeitskraft verkaufen, noch allein vom „Gewinnstreben“ aufseiten der Unternehmer, egal […]

(79) Die neue Dominante

5. Karl Polanyis Beitrag zur Theorie des Marktes / Vierter Teil – Vor der Erörterung von Proportionswahlen: Zugehörige neue, nicht mehr kapitalistische ökonomische Institutionen

1 Ich unterschied in der vorigen Notiz drei Diskurse, von denen jeder jeweils aus der Funktionsweise einer bestimmten ökonomischen Gesellschaftsformation entspringt, diese auch artikuliert, durchs Artikulieren zusammenhält und durchs Zusammenhalten allererst möglich macht. In der Reihenfolge ihres historischen Auftretens sind das der  m e t a p h o r i s c h e  D i s k u r s  der Gesellschaften, die sich allein mittels der Strukturen der Verwandtschaft instituieren, der  s […]