Alle Artikel in: 1. Proportionwahlen und präsentative Demokratie

(149) Wählen und Wählen ist nicht dasselbe

1. Proportionwahlen und präsentative Demokratie / Sechster Teil - Retractationes

1 Meine Serie „Die Andere Gesellschaft“, die ich Anfang des Jahres schon für abgeschlossen erklärt hatte, nehme ich hier noch einmal auf, aus zwei Gründen. Erstens gibt es ein paar wenige, aber grundlegende Probleme, die zwar schon erörtert wurden, aber entweder zu knapp und schnell oder mit noch unbefriedigender Plausibilität. Dies verbindet sich damit, dass einige Autoren, die Wichtiges zu sagen haben, hier noch nicht vorgekommen sind. Die Probleme finden sich im frühesten Teil der […]

(150) Subsumtives Wählen in Rom, Athen und der Bundesrepublik

1. Proportionwahlen und präsentative Demokratie / Sechster Teil - Retractationes

1 Die zuletzt bemerkte Grundstruktur der Trennung von Frage- und Antwortgenesis – eine kleine Minderheit stellt Fragen, die große Mehrheit nimmt nur antwortend teil – zieht sich durch eine Unmenge historischer Ausgestaltungen. Die deutsche parlamentarische Bundesrepublik fällt darunter, aber ebenso schon die antike römische Republik. Dass in Rom geherrscht wurde – über die Sklaven und Frauen sowieso, aber auch über die männlichen Bürger -, ist klar und war auch den Zeitgenossen nicht verborgen. Es drückte […]

(151) Subsumtives und metaphorisches Wählen

1. Proportionwahlen und präsentative Demokratie / Sechster Teil - Retractationes

1 Ich komme zu den Überlagerungen des „subsumtiven Wählens“ durch andere Diskurse und beginne wiederum beim alten Rom. Die Überlagerungsfakten als solche wurden schon genannt, das heißt behauptet, aber worin soll ihr Zusammenhang mit dem metaphorischen statt subsumtiven Diskurs liegen? Gehen wir das Genannte durch: Zunächst sahen wir, dass ältere Strukturen in der Bestimmung der Wahlkörperschaften wie auch im Einfluss der Patrone auf plebejische Wähler in ihrer Eigenschaft als Klientel noch nachwirkten. Das Verfassungsprinzip der […]

(152) Wählen im Angleichungsdiskurs

1. Proportionwahlen und präsentative Demokratie / Sechster Teil - Retractationes

1 Wir sind nun schon dabei, die Dominanz zu bemerken, die der Angleichungsdiskurs aufs Wählen ausübt. Er macht sich geltend, indem er die metaphorische Überlagerung des subsumtiven Wählens mit der Zeit wieder einkassiert. Aber nicht nur so. Dass inzwischen auch der Vorrang des subsumtiven Wählens verdämmert, ist besonders am allgegenwärtigen TINA-Prinzip abzulesen: Die da oben, die das Recht zur Deliberation haben, mögen noch so sehr zum Fragenaufwerfen berechtigt sein, wohingegen andere nur abstimmen dürfen – […]

(153) Antwortdiskurs und präsentative Demokratie

1. Proportionwahlen und präsentative Demokratie / Sechster Teil - Retractationes

1 Alles Wählen, wie es bisher verstanden und organisiert wurde, hat den Frage-Antwort-Mechanismus an der oder jener Stelle eingeschränkt. Ich fasse die Einschränkungen hier noch einmal in einer Liste zusammen: – Die Chance zu fragen hatten bisher nie alle Teilnehmer, stattdessen mussten sich viele oder die meisten mit dem „Abstimmen“, das heißt Antwortgeben auf nicht mehr beeinflussbare, von anderen gestellte Fragen begnügen. Am geringsten noch war die Schranke beim metaphorischen Wählen, denn wenn hier die […]