Autor: Zylvia

(62) Entprivatisierung

3. Die Freiheit der fungierenden Arbeiter / Vierter Teil – Vor der Erörterung von Proportionswahlen: Zugehörige neue, nicht mehr kapitalistische ökonomische Institutionen

1 Mit dieser Notiz betreten wir die Welt der Arbeit. Wir tun das, nachdem wir uns im ersten Kapitel mit Bedingungen ihrer Möglichkeit befasst haben. In zwei Perspektiven haben wir sie erörtert, ausführlich der individuellen, andeutend nur, aber wie ich hoffe deutlich, der gesellschaftlichen. Es ist nämlich so: In gesellschaftlicher Perspektive  m u s s  gearbeitet werden, wenn auch mit zunehmender Produktivität der Arbeit immer weniger. Aber das ist kein totaler Zwang, denn die Gesellschaft […]

(63) Freundliche Übernahme der Aktiengesellschaften

3. Die Freiheit der fungierenden Arbeiter / Vierter Teil – Vor der Erörterung von Proportionswahlen: Zugehörige neue, nicht mehr kapitalistische ökonomische Institutionen

1 Ich mache weiter mit Ota Siks, wie ich sagte, „grundgesetzkonformer“ Einführung dessen, was er Mitarbeitergesellschaften nennt. Wir haben diese bisher nur als Unternehmen kennen gelernt, die das Eigentum der in ihnen beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen und über sie vermittelt der ganzen Gesellschaft sind. Wenn es sich nun einfach darum handelte, dass Arbeiter einen Betrieb gründen, bräuchte man die Grundgesetzkonformität nicht eigens zu betonen. Es geht aber um mehr. Die Mitarbeitergesellschaften sollen laut Sik aus […]

(64) Das Streikrecht in der Anderen Gesellschaft

3. Die Freiheit der fungierenden Arbeiter / Vierter Teil – Vor der Erörterung von Proportionswahlen: Zugehörige neue, nicht mehr kapitalistische ökonomische Institutionen

[Vorbemerkung: Zum Ausbleib von Postings in den letzten zwei Monaten und zum weiteren Verlauf vgl. den neuen Eintrag vom 20. Juli 2011 im Tagebuch.] 1 „Nur entweder private Eigentümer von Unternehmen“, schreibt Ota Sik, „oder kollektive Eigentümer mittels ihrer Betriebsleitungen können ökonomisch interessiert und daher maximal verantwortlich über die Anwendung von Investitionsmitteln entscheiden.“ (Humane Wirtschaftsdemokratie. Ein Dritter Weg, Hamburg 1979, S. 399) Das scheint geradezu der Hauptgrund, weshalb er große Unternehmen in Arbeiterhand geben will. […]

(65) Der flexible Mensch

3. Die Freiheit der fungierenden Arbeiter / Vierter Teil – Vor der Erörterung von Proportionswahlen: Zugehörige neue, nicht mehr kapitalistische ökonomische Institutionen

1 Ich möchte zunächst umreißen, was bisher überlegt wurde und in welchem Stadium des Nachdenkens wir uns jetzt befinden. Wir fragen nach einer Anderen Gesellschaft, die in einer anderen, nicht mehr kapitalistischen Ökonomie fundiert wäre. Es wird angestrebt, die Ökonomie dem Willen der Gesellschaft als einer Assoziation freier Individuen unterzuordnen und so der blinden Herrschaft des ökonomischen Werts und der Verwertung des Kapitals ein Ende zu setzen. Ganz am Anfang wurde daran erinnert, dass die […]

(66) Ota Sik und das Programmdenken der Linkspartei

3. Die Freiheit der fungierenden Arbeiter / Vierter Teil – Vor der Erörterung von Proportionswahlen: Zugehörige neue, nicht mehr kapitalistische ökonomische Institutionen

1 In den Tagen, als ich anfing, hier über Ota Siks „Mitarbeitergesellschaft“ zu schreiben, erschien Sahra Wagenknechts Buch Freiheit statt Kapitalismus, das Siks Vorschlag ebenfalls aufgreift (Frankfurt/M. 2011). Ich hatte also unrecht, wenn ich meinte, der Vorschlag werde von der Schweizer, nicht aber von der deutschen sozialistischen Partei beachtet. Denn wenn er auch nicht im Programmentwurf der Linkspartei auftaucht, kann die stellvertretende Vorsitzende Wagenknecht doch zeigen, dass er sich mit der Logik des Programmentwurfs sehr […]

(67) Wird (sollte) es etwas wie „Arbeit“ gar nicht mehr geben?

3. Die Freiheit der fungierenden Arbeiter / Vierter Teil – Vor der Erörterung von Proportionswahlen: Zugehörige neue, nicht mehr kapitalistische ökonomische Institutionen

1 Ich schrieb am Ende der vorigen Notiz, der Titel des heute zu schließenden Kapitels: „Die Freiheit der fungierenden Arbeiter“, lasse sich nicht halten und deshalb müsse noch diese 67. Notiz folgen; doch ich muss mich ein weiteres Mal korrigieren. Es geht um die Frage, ob der Ausdruck „Arbeit“ passend ist oder aufgegeben werden sollte. Nach einigem Hin- und Herüberlegen komme ich zu dem Schluss, dass er sich zwar tatsächlich nicht halten lässt. Gebraucht werden […]

(68) Der andere Warentausch. Vorfragen

4. Wie Waren den Käufern unmittelbar begegnen / Vierter Teil – Vor der Erörterung von Proportionswahlen: Zugehörige neue, nicht mehr kapitalistische ökonomische Institutionen

1 Nachdem wir den ökonomischen Status der Individuen in der Anderen Gesellschaft erörtert haben – solcher, die einen von der Gesellschaft erteilten ökonomischen Auftrag ausführen, und solcher ohne aktuelle ökonomische Kennzeichnung -, gehen wir jetzt zur Betrachtung der Warenwelt über. Wir fragen zuerst nach dem Verhältnis der Individuen zur Warenmenge, dann nach dem Verhältnis der Waren untereinander, Aspekten der Konkurrenz und Kooperation. Das ist ein weites Feld, und wir können es nicht einmal sogleich betreten. […]

(69) Die Außenseite von Lebensentwürfen

4. Wie Waren den Käufern unmittelbar begegnen / Vierter Teil – Vor der Erörterung von Proportionswahlen: Zugehörige neue, nicht mehr kapitalistische ökonomische Institutionen

1 Wir wollen zunächst wiederholen, was dafür spricht, die Ware-Geld-Beziehung, also den Markt, in der Anderen Gesellschaft beizubehalten. Ota Sik nennt zwei Argumente aus Konsumentensicht: Erstens kann keine Instanz den Menschen die Entscheidung darüber abnehmen, was sie für wahre und falsche, vernünftige und unvernünftige, Grund- und Nebenbedürfnisse halten. Das wird im Prinzip jeder anders entscheiden. Auch müssen Gruppen von Menschen die Freiheit haben, ihren ähnlichen oder identischen Bedarf zur Geltung zu bringen. Auf solchen Bedarf, […]

Beilage zu Adorno. Erster Teil: Verstreute Hinweise zur Dialektik

Dritter Teil - Wenn Geld, dann Kapital? Eine ökonomische Schlüsselfrage / Beilagen

Erinnerung an das Problem Das folgende Stück, lange schon angekündigt – in der 51. und 54. Notiz der Serie Die Andere Gesellschaft und nochmals am Ende der Beilage zu Sohn-Rethel -, werden die meisten Leserinnen und Leser mit meinem vollen Einverständnis überspringen. Es rundet den im vorigen Jahr geschriebenen 3. Teil („Wenn Geld, dann Kapital? Eine ökonomische Schlüsselfrage“) in einer Hinsicht ab, für die sich nicht interessieren muss, wer am eigentlich Wichtigen mitüberlegen will, nämlich […]

Beilage zu Adorno. Zweiter Teil: Rezension der Dialektik-Vorlesungen

Dritter Teil - Wenn Geld, dann Kapital? Eine ökonomische Schlüsselfrage / Beilagen

Kein „Haftpunkt“ ist „absolut“ Zweimal hat Adorno versucht, Dialektik in Vorlesungen abzuhandeln; die Vorlesungen von 1958 wurden jetzt veröffentlicht (Einführung in die Dialektik, Berlin 2010), auf die von 1964 muss man noch warten. Dass es sich nur um eine „Propädeutik“ handle, ja dass eigentlich nur „Schwierigkeiten“ weggeräumt werden sollen, „die sich in unserem […] Bewusstsein der Dialektik entgegenstellen“, hört sich zwar nach Bescheidenheit an, aber Adorno sagt den Studenten auch gleich einleitend, er wolle „eine […]