(156) Die Technik wird umorientiert

2. Noch einmal zur Geschichte des Kapitalismus: Entstehungszeit, Aspekte des Funktionierens, Zeit der Auflösung / Sechster Teil - Retractationes

1 Ich habe es schon zitiert: Der Kapitalismus, so sieht es Karl Georg Zinn, wurde von der „Vernichtungskultur“ geprägt, „nicht umgekehrt“. Die „Vernichtungskultur“ beginnt in der Mitte des 14. Jahrhunderts, als die Pest sich über Europa ausbreitet. Fast gleichzeitig wird die Feuerwaffe erfunden. Zinn stellt dar, wie nicht nur die europäische Bevölkerung von der Pest dezimiert wurde und was die ökonomischen Folgen waren, sondern auch dass ihr Bewusstsein völlig überfordert war. Die letzte europäische Pest […]

(157) Der Weltmarkt im 16. Jahrhundert

2. Noch einmal zur Geschichte des Kapitalismus: Entstehungszeit, Aspekte des Funktionierens, Zeit der Auflösung / Sechster Teil - Retractationes

1 Ich komme nun zum Werk Immanuel Wallersteins und wiederhole das bisherige Verfahren: ihn zuerst zu den Fragen sprechen zu lassen, die schon erörtert wurden – ob also gesagt werden kann, dass die Kriege der frühen Neuzeit den Kapitalismus hervorgebracht haben, und welche Rolle die Pest um 1350 bei der Beendigung des Mittelalters spielte -, um dann zu prüfen, ob sein eigener Ansatz dem, worum es in meiner Blogreihe ging, etwas hinzufügt, es bestärkt oder […]

(158) Marx zur Rolle der Industrialisierung

2. Noch einmal zur Geschichte des Kapitalismus: Entstehungszeit, Aspekte des Funktionierens, Zeit der Auflösung / Sechster Teil - Retractationes

1 Das von Immanuel Wallerstein beschriebene „Weltsystem“, das im langen 16. Jahrhundert entstand, Westeuropa und große Teile Amerikas wie auch Osteuropas umfasste, war nach meinem Dafürhalten weder eine kapitalistische Ökonomie noch musste es zwangsläufig auf eine solche hinauslaufen. Es  b e g ü n s t i g t e  allerdings die kapitalistische Entwicklung, die tatsächlich eintrat, zumal der Faktor, ohne den es nicht gegangen wäre – die Naturwissenschaft -, auch schon vorhanden war und […]

(159) „Es“ wächst

2. Noch einmal zur Geschichte des Kapitalismus: Entstehungszeit, Aspekte des Funktionierens, Zeit der Auflösung / Sechster Teil - Retractationes

Wir haben gesehen: Der Kapitalismus, wie lang er auch brauchte, sich zu sammeln, begann doch erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu existieren. Von da an wirkte seine wichtigste Existenzbedingung, die bewusste Anwendung der Naturwissenschaft im Produktionsprozess. Es ist aber noch nicht hinreichend deutlich geworden, warum gerade sie so wichtig war. Das Kapital, davon sind wir immer ausgegangen, ist eine Bewegung ins Unendliche. Warum ist es die Anwendung der Naturwissenschaft, von der diese Bewegung […]

(160) Der intellektuelle Faktor der kapitalistischen Revolution

2. Noch einmal zur Geschichte des Kapitalismus: Entstehungszeit, Aspekte des Funktionierens, Zeit der Auflösung / Sechster Teil - Retractationes

1 Schon im „langen“ 16. Jahrhundert, schrieb ich, waren alle Ingredienzien der kapitalistischen Produktionsweise fertig vorhanden – ein Weltmarkt, ein starker Staat, eine neue Naturwissenschaft – und widersprachen einander nicht, so dass man meint, es konnte nur eine Frage der Zeit sein, bis sie zur neuen Ökonomie zusammenschossen; zwar mussten noch Arbeitskräfte „freigesetzt“, große Vermögen entstehen und jene von diesen beschäftigt werden, doch wie von Marx und Wallerstein nachgezeichnet, begannen die ersten beiden Prozesse ebenfalls […]

(161) Der Weg zur Anderen Gesellschaft

2. Noch einmal zur Geschichte des Kapitalismus: Entstehungszeit, Aspekte des Funktionierens, Zeit der Auflösung / Sechster Teil - Retractationes

Ich will meinen Versuch von vor einem Jahr, der Theorie der Anderen Gesellschaft eine ihr entsprechende Theorie des revolutionären Übergangs beizugeben, hier nicht in Gänze noch einmal aufrollen, doch können als Ertrag der letzten Notizen (154 ff.) drei Punkte noch einmal aufgegriffen und klarer gefasst werden: die Gewaltlosigkeit der Revolution, der revolutionäre Weg über mehrere Generationen und das Ziel dieses Weges. Der erste Punkt ist ein Paradox: Den Übergang zur Anderen Gesellschaft kann man sich […]