(148) Der Weg zur Gründung / letzte Forts.

Dritte Abteilung / 2. Yü Gung versetzt Berge / Fünfter Teil – Proportionswahlen

Wenn man daran denkt, dass das Land von vielen revolutionären Gruppen überzogen sein wird, meldet sich die historische Erinnerung an „Räte“, in russischer Übersetzung „Sowjets“. Sind unsere Gruppen „Räte“? Dabei ist zu unterscheiden: Sie spielen traditionell in den drei bezeichneten Phasen einer Revolution verschiedene Rollen. Bedeutung erlangten sie als Erscheinung der zweiten Phase, wo es um den revolutionären Machtwechsel geht. In der dritten stellte sich dann die Frage, ob sie in Form eines „Rätesystems“ zur […]

Beilage zur Propagandaversion

Dritte Abteilung / Beilage / Fünfter Teil – Proportionswahlen

1 Das Stichwort „Propagandaversion“ fiel in der 137. Notiz. Gemeint war, dass die Andere Gesellschaft in der öffentlichen Kommunikation umfassender vorscheinen muss, als dass nur ihre neuartige ökonomische Basis bekannt wird. Zwar ist die neue Ökonomie, eine nichtkapitalistische Marktwirtschaft, deren Umfang und Proportionen durch allgemeine Wahlen festgelegt werden, das wichtigste Moment solcher Kommunikation und ist auch der entscheidende Hebel der Umwälzung. Denn mit ihr ist allen, die einen Ausweg aus der ökologischen Krise und den […]

Beilage zur Propagandaversion, Forts.

Dritte Abteilung / Beilage / Fünfter Teil – Proportionswahlen

4 Der Renaissancemensch und noch der Kommunist, noch James Bond waren Männer und als solche Krieger wie ihre antiken und überhaupt alle Vorfahren. Der Kommunismus war zwar auch ein Schritt voran in der Frauenemanzipation – wenngleich ein durchwachsener -, aber da der Kommunist wesentlich Krieger war, blieb Männlichkeit das Prägende. Noch als die Niederlage des Realen Sozialismus absehbar wurde, fasste Peter Weiss seine Verzweiflung in der Vorstellung zusammen, der Mann als Träger aller Geschichte sei […]

(149) Wählen und Wählen ist nicht dasselbe

1. Proportionwahlen und präsentative Demokratie / Sechster Teil - Retractationes

1 Meine Serie „Die Andere Gesellschaft“, die ich Anfang des Jahres schon für abgeschlossen erklärt hatte, nehme ich hier noch einmal auf, aus zwei Gründen. Erstens gibt es ein paar wenige, aber grundlegende Probleme, die zwar schon erörtert wurden, aber entweder zu knapp und schnell oder mit noch unbefriedigender Plausibilität. Dies verbindet sich damit, dass einige Autoren, die Wichtiges zu sagen haben, hier noch nicht vorgekommen sind. Die Probleme finden sich im frühesten Teil der […]

(150) Subsumtives Wählen in Rom, Athen und der Bundesrepublik

1. Proportionwahlen und präsentative Demokratie / Sechster Teil - Retractationes

1 Die zuletzt bemerkte Grundstruktur der Trennung von Frage- und Antwortgenesis – eine kleine Minderheit stellt Fragen, die große Mehrheit nimmt nur antwortend teil – zieht sich durch eine Unmenge historischer Ausgestaltungen. Die deutsche parlamentarische Bundesrepublik fällt darunter, aber ebenso schon die antike römische Republik. Dass in Rom geherrscht wurde – über die Sklaven und Frauen sowieso, aber auch über die männlichen Bürger -, ist klar und war auch den Zeitgenossen nicht verborgen. Es drückte […]

(151) Subsumtives und metaphorisches Wählen

1. Proportionwahlen und präsentative Demokratie / Sechster Teil - Retractationes

1 Ich komme zu den Überlagerungen des „subsumtiven Wählens“ durch andere Diskurse und beginne wiederum beim alten Rom. Die Überlagerungsfakten als solche wurden schon genannt, das heißt behauptet, aber worin soll ihr Zusammenhang mit dem metaphorischen statt subsumtiven Diskurs liegen? Gehen wir das Genannte durch: Zunächst sahen wir, dass ältere Strukturen in der Bestimmung der Wahlkörperschaften wie auch im Einfluss der Patrone auf plebejische Wähler in ihrer Eigenschaft als Klientel noch nachwirkten. Das Verfassungsprinzip der […]

(152) Wählen im Angleichungsdiskurs

1. Proportionwahlen und präsentative Demokratie / Sechster Teil - Retractationes

1 Wir sind nun schon dabei, die Dominanz zu bemerken, die der Angleichungsdiskurs aufs Wählen ausübt. Er macht sich geltend, indem er die metaphorische Überlagerung des subsumtiven Wählens mit der Zeit wieder einkassiert. Aber nicht nur so. Dass inzwischen auch der Vorrang des subsumtiven Wählens verdämmert, ist besonders am allgegenwärtigen TINA-Prinzip abzulesen: Die da oben, die das Recht zur Deliberation haben, mögen noch so sehr zum Fragenaufwerfen berechtigt sein, wohingegen andere nur abstimmen dürfen – […]

(153) Antwortdiskurs und präsentative Demokratie

1. Proportionwahlen und präsentative Demokratie / Sechster Teil - Retractationes

1 Alles Wählen, wie es bisher verstanden und organisiert wurde, hat den Frage-Antwort-Mechanismus an der oder jener Stelle eingeschränkt. Ich fasse die Einschränkungen hier noch einmal in einer Liste zusammen: – Die Chance zu fragen hatten bisher nie alle Teilnehmer, stattdessen mussten sich viele oder die meisten mit dem „Abstimmen“, das heißt Antwortgeben auf nicht mehr beeinflussbare, von anderen gestellte Fragen begnügen. Am geringsten noch war die Schranke beim metaphorischen Wählen, denn wenn hier die […]

(154) Märkte und Kriege – Robert Kurz, David Graeber

2. Noch einmal zur Geschichte des Kapitalismus: Entstehungszeit, Aspekte des Funktionierens, Zeit der Auflösung / Sechster Teil - Retractationes

Es beginnt hier das zweite und letzte Kapitel meiner „Retractationes“, deutsch „Rückbesinnungen“ – auf Die Andere Gesellschaft, meine zwischen Anfang 2009 und Anfang 2016 geschriebene Blogserie -, was nicht geradezu Widerruf heißen muss wie bei Augustinus, von dem ich den Titel entleihe. Auch bloße Unschärfen der Argumentation, wo sie zentrale Thesen betrifft, und Leerstellen, die ihre Statik bedrohen, machen eine Nacharbeit erforderlich. Einen Widerruf enthielt das erste Kapitel. Ich widersprach da meiner Annahme, dass „Wählen […]

(155) Märkte und Kriege – Geoffrey Parker, Karl Georg Zinn

2. Noch einmal zur Geschichte des Kapitalismus: Entstehungszeit, Aspekte des Funktionierens, Zeit der Auflösung / Sechster Teil - Retractationes

1 Ich komme nun wie angekündigt zu Geoffrey Parker, dem Erforscher der „militärischen Revolution“ in der frühen Neuzeit, danach zu Karl Georg Zinn. Aus Parkers Standardwerk gleichnamigen Titels lässt sich entnehmen, mit wie viel Geld diese Revolution erkauft werden musste und wie schwer es den Staaten fiel, es aufzubringen. Da wird gleich anfangs klar, dass mein Argument gegen die „Kriegsthese“ – von den frühneuzeitlichen Kriegen sei der Kapitalismus hervorgebracht worden: so Robert Kurz, der sich […]